Über mich

Vor mehr als 20 Jahren, damals im Alter von 19, hat mich mein Weg von einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz nach Gießen verschlagen – an die Justus-Liebig-Universität. Seitdem habe ich Gießen und das Gießener Land kennen und lieben gelernt.

Mein Werdegang klingt geradliniger, als er sich angefühlt hat. Ich komme aus einer Familie, die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gerne als „klassischen Arbeiterhaushalt“ bezeichnen. Vater Maschinenschlosser, Mutter seit Geburt der Kinder Hausfrau. Als erste Akademikerin der Familie hatte ich nicht selten das Gefühl, von einem Schritt zum nächsten zu stolpern – dass die Richtung stimmt, habe ich erst auf dem Weg gemerkt. Einige Dinge waren für mich schwieriger, als sie hätten sein sollen – und für Akademikerkinder vermutlich auch einfacher waren. Das zeigt mir, dass wir von echter Chancengleichheit in diesem Land noch weit entfernt sind.

In Gießen und Finnland habe ich Rechtswissenschaft studiert, im Anschluss an der Universität in Gießen meine Doktorarbeit geschrieben. Mein Referendariat am Gießener Landgericht führte mich auch über die Stationen in Friedberg, Frankfurt und Kassel. Nach zwei Jahren als Rechtsanwältin im Regulierungsrecht in internationalen Großkanzleien in Frankfurt am Main, wechselte ich 2017 in die hessische Justiz. Die vergangenen zweieinhalb Jahre war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe tätig; seit Dezember letzten Jahres arbeite ich wieder als Richterin in Gießen.

Rückblickend auf den Weg, den ich gegangen bin, treibt mich ein Thema besonders um: Dass sozialer Aufstieg durch Leistung in den letzten Jahrzehnten schwieriger bis unmöglich geworden ist. Zu den Dingen, die mir meine Eltern mit auf den Weg gegeben haben, gehören auf den ersten Blick vielleicht flach wirkende, aber doch voll Wahrheit steckende Redensarten wie „Von nix kommt nix“ und „Wenn man das eine will, muss man das andere“. Mit anderen Worten: „Sei fleißig, streng Dich an, und dann wird das schon.“. Dieses Aufstiegsversprechen ist ganz zentral für das sozialdemokratische Selbstverständnis, und wird in unserer Gesellschaft zunehmend nicht mehr eingelöst. Das ist zutiefst ungerecht und bietet in meinen Augen enormen sozialen Sprengstoff. Ich bin davon überzeugt, dass nur eine Gesellschaft, in der es auch gerecht zugeht, langfristig solidarisch sein kann.

ICH MÖCHTE MICH FÜR EIN GERECHTES MITEINANDER IN IHREM INTERESSE HIER IM GIESSENER LAND UND AUCH IN WIESBADEN EINSETZEN.

DAHER WERBE ICH UM IHRE STIMME FÜR DIE LANDTAGSWAHL 2023 IN HESSEN AM 08. OKTOBER ODER NUTZEN SIE DIE BRIEFWAHL. JEDE STIMME ZÄHLT!

Ihre MELANIE HAUBRICH